Deutsche Zeitung von Argentinien
“Tienen el periódico alemán?”, Haben Sie die deutsche Zeitung”, fragen wir den Zeitungshändler am Obelisco, dem Verkehrszentrum von Buenos Aires. Er weiß sofort Bescheid und gibt uns das Argentinische Tageblatt.
Das Argentinische Tageblatt ist als einzige deutschsprachige Zeitung in Argentinien übriggeblieben – von 100 deutschsprachigen Blättern, die im Verlauf von 150 Jahren im Land erschienen.
Die Zeitung erschien früher täglich, heute nur noch wöchentlich. Die verkaufte Auflage besteht nur aus 10.000 Exemplaren, aber ihre Reichweite umfasst schätzungsweise 50.000 Leser, darunter auch viele Entscheider.
Es gibt hauptsächlich drei Gründe, warum das Tageblatt geschätzt wird: der Wirtschaftsteil mit der guten Analyse der argentinischen Wirtschaft, die andere Sicht auf Weltnachrichten, die Informationen über die deutschsprachige Community im Lande.
Das Tageblatt wurde 1878 von der Schweizer Verlegerfamilie Alemann gegründet und ist bis heute in deren Besitz. Die Zeitung bekämpfte die Nazi-Ideologie, sie wurde das Widerstandsblatt der Gegner des Nationalsozialismus in ganz Lateinamerika.
Aufgrund seiner Konflikte mit der Regierung Perón schlug sich das Tageblatt auf die Seite der Militärs, die mit dem Militärputsch von 1976 an die Macht kamen. Roberto Alemann wurde sogar Wirtschaftsminister und damit Teil des Regimes. Dies hat man in Argentinien dem Tageblatt bis heute nicht verziehen.
Das Foto zeigt eine Collage mit Schnipseln der Ausgabe vom 2. Dezember 2016. Ich habe einige Überschriften zusammengestellt, damit Leser sich ein Bild von den Themen machen können.
Das “Argentinische Tageblatt”, deutschsprachige Zeitung von Buenos Aires (Collage)
The “Argentinisches Tageblatt”, German newspaper of Buenos Aires (collage)